Archiv Melsungen

Ferienhaussiedlung Adelshausen

In den 1950er und 1960er Jahren blühte der innerdeutsche Tourismus auf dem Lande. So verfügte auch Adelshausen über eine Vielzahl von privaten Gästebetten. Besonders Familien aus dem Ruhrgebiet kamen gerne ins Pfieffetal.

Um den Bedarf besser decken zu können, kamen erste Ideen zu einer Ferienhaussiedlung auf - auch auf Anregung der Feriengäste. Da die damals noch eigenständige, kleine Gemeinde Adelshausen ein solches Projekt nicht hätte stemmen können, führte man Gespräche mit möglichen Partnern.

Es fanden sich regionale Bauunternehmen, die investieren und westfälische Reiseanbieter, die für permanente Auslastung sorgen wollten. Für Adelshausen wären im besten Fall dann "nur" noch die Formalien und die Erschließung zu erledigen.

Die Planungen konnten konkretisiert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden, der von einem Dortmunder Architekturbüro im Januar 1967 vorgelegt wurde. Er sah 62 Ferienhäuser, eine Herberge als Treffpunkt sowie Fußballplatz, Tennisplatz und Minigolfanlage vor. Gebaut werden sollte in der Nähe der heutigen Grillhütte und des damaligen Bahnhaltepunktes. Parallel war die Errichtung eines Schwimmbades in der Ortslage vorgesehen.

Leichter gesagt, als getan: die Auflagen der Bundesbahn für eine Brücke über die Geleise, die aufwändige Wasserversorgung und -entsorgung sowie die sich abzeichnende Gebietsreform ließen das Projekt im Sande verlaufen.

Für den Frieden im Dorf war das allemal gut, denn es kam, wie hätte es anders ein können, Zwietracht auf. Die Befürworter waren die, die dort ein Grundstück verkaufen konnten und die Ablehner die, die das nicht konnten. Gut, dass sich die Wogen bald geglättet hatten.

Es erinnerten sich: Helmut Miedl, Martin Eberhardt und Friedrich Mitze. Zusammengestellt von: Wolfgang Weyh, September 2019


Dieser Beitrag wurde eingestellt von: Wolfgang Weyh
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