Archiv Melsungen

Zeugen der Vergangenheit – Steinäxte aus der Jungsteinzeit – Teil 1

Am 21. September 1925 berichtete das Melsunger Tageblatt, dass in der Nähe der Kehrenbacher Schule am Bache eine jungsteinzeitliche Steinaxt gefunden wurde. Das Fundstück sei ein glattes Handbeil in Mandelform und habe eine grünschwarze Farbe. Weiter wurde darauf hingewiesen, dass vor einiger Zeit bei Ausschachtungsarbeiten eine ähnliche Steinaxt gefunden worden sei. Beide Gegenstände sollten einem zu errichtenden Kreismuseum übergeben werden. Zwischenzeitlich lagerten beide Fundstücke im Landratsamt Melsungen.
Seit den 1950er Jahren werden sie in der Museumslandschaft Hessen Kassel, Hessisches Landesmuseum in der Abteilung für Vor- und Frühgeschichte unter den Inventarisierungsnummern 5223(1) und 5228(2) aufbewahrt.

Material und Farbe:  Steinaxt aus grünlichem Schiefergestein.

Größe:  Länge 10,65 cm, Breite 5,40 cm, Durchmesser 3,80 cm, Bohrungsdurchmesser 2,40 – 2,13 cm, Gewicht 344 g.

Form und Aussehen:  Dreieckiger Umriss, gerader Nacken, stark konische, von der Oberseite angesetzte Bohrung. Auf der Oberseite befinden sich an der Bohrung und in der Nackenhälfte nicht überschliffene vertiefte Stellen, auf der Unterseite ist eine am Nacken befindliche Ecke vertieft und nicht überschliffen. Sonst ist die Oberfläche einschließlich des Nackens überschliffen.

Datierung: Mittelneolithikum (Mittlere Jungsteinzeit: 4500 – 4300 v.Chr.), Rössener Kultur (Die Stadt Rössen in Sachsen- Anhalt ist der namengebende Fundort der „neolithischen Rössener Kultur“).

Beschreibung obiger Fundstücke nach: Dr. Klaus Sippel, Archäologische Denkmalpflege, Marburg 1999

 

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