Archiv Melsungen

Grundschule

Die Ausführungen zur Schulgeschichte in der Chronik „800 Jahre Röhrenfurth“ schließen mit dem Satz, dass die Zukunft der Röhrenfurther Schule im ungewissen Dunkel liegt. Was war geschehen? Im Entwurf zur Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes war zu lesen: „Die Zusammenlegung der Grundschulen Körle und Melsungen-Röhrenfurth ist notwendig. Folgende Organisationsform wäre vorzuschlagen: 1. und 2. Schuljahr wird an beiden Schulen, das 3. und 4. Schuljahr wird in Körle beschult.“ Die zurückgegangenen Schülerzahlen, wodurch die Probleme ausgelöst wurden, hat unsere Schule im Festzug zur 800-Jahrfeier trefflich thematisiert.
An einem besonders gut gelungenen Motivwagen stand:

Aufruf an alle:
Ich, der Meister Adebar,
bin Tag und Nacht für alle da.
Wenn ihr auf meine Hilfe baut,
man Euch nicht Eure Schule klaut.
Frischauf, denkt an den guten Zweck,
doch schnell, sonst ist die Schule weg.

Dank der Bemühungen des Elternbeirates, des Ortsbeirates und im Besonderen der Kreistagsabgeordneten Heide Emrich aus Röhrenfurth und unseres Bürgermeisters Dr. Ehrhart Appell (ebenfalls Kreistagsabgeordneter) konnte tatsächlich erreicht werden, dass weiterhin 4 Klassen an unserer Grundschule verblieben.

Am 24.09.1982 feierte der Schulleiter Buttstädt sein 40-jähriges Dienstjubiläum. Am 21.08.1983 folgte das 25-jährige Dienstjubiläum des Lehrers Kunzendorf.

Am 20.08.1983 wurde auf Anregung des Schulelternbeiratsvorsitzenden Walter Lilla das 1. Schulfest gefeiert.  Die Schulfeste, die allesamt von dem Lehrerkollegium und den Eltern mit besonderem Engagement ausgerichtet wurden und werden, sind seitdem zu einer festen Institution unseres dörflichen Gemeinschaftslebens geworden.

Am 31.01.1984 ging Lehrer Buttstädt in Pension und gleichzeitig die Schulleiterstelle an unserer Schule ein. Nun wurde Lehrer Kunzendorf mit der Schulverwaltung beauftragt. Zur Versorgung des 1./2. Schuljahres wurde Frau Schmid, Lehrerin an der Grundschule Malsfeld, abgeordnet. Zum Ende des Schuljahres 1983/84 ging Frau Schmid zurück an die Grundschule Malsfeld.

Mit Beginn des Schuljahres 1984/85 wurde Lehrerin Willand von der Grundschule Körle an unsere Grundschule versetzt.

Nach der Pensionierung von Herrn Buttstädt war lange offen, ob die Schulleiterstelle erhalten bliebe. Am 12.März 1986 erhielt Lehrer Kunzendorf den Auftrag, die Schule kommissarisch zu leiten. Am 30. Oktober 1986 war es endlich soweit: Lehrer Kunzendorf wurde zum Schulleiter ernannt.

Nachdem die Schülerzahl auf 41 gestiegen war, wurde der in Röhrenfurth wohnende Lehrer Werner, Leiter der Förderstufe der Gesamtschule Guxhagen, für 6 Stunden wöchentlich vom 01.08.1988 – 31.07.1989 an unsere Grundschule abgeordnet.

Nach 8 Unterrichtsjahren an unserer Schule wurde Frau Willand zum Ende des Schuljahres 1991/92 mit Dank verabschiedet.

Im neuen Schuljahr 1992/93 wurde Frau Ilgen begrüßt und als Klassenlehrerin für das 3./4. Schuljahr eingesetzt, Zudem gab sie 5 Stunden Englisch an der Gesamtschule Guxhagen.

Am 01.07.1993 feierte unsere Schule das 25-jährige Bestehen der Einrichtung an der Ostwaldstraße mit einem großen Schulfest. Zugleich jährte sich zum 250. Mal, dass Röhrenfurth eine eigene Schule bekam.

Seit dem Schuljahr 1993/94 erteilt Herr Köstner-Norbisrath, der neue Pfarrer der Kirchengemeinde Röhrenfurth, den Religionsunterricht.

Am 30.08.1995 fand mit einem Vertreter des Schulverwaltungsamtes eine Besichtigung des Gebäudekomplexes statt. Grund: Notwendige Erweiterung der Räumlichkeiten wegen steigender Schülerzahl.     Die bauliche Erstellung eines neuen Klassenraumes und die Sicherung der alten Bausubstanz durch ein Satteldach wurden zum Sommer 1997 ins Auge gefasst.

1996 wurde Herr Voit nach mehrjähriger Tätigkeit als Sportlehrer an unserer Schule mit Dank verabschiedet.

Nachdem die Schülerzahl auf 53 gestiegen war, wurden erstmalig die Klassen 1 und 2 geteilt und wie folgt unerrichtet:
1. Schuljahr:    Herr Kunzendorf
2. Schuljahr:    Herr Lohse (seit 1994/1995 Mathematiklehrer)
3./4. Schuljahr:    Frau Ilgen

Nach dem Besuch des 1. Kreisbeigeordneten Fleischert  beim Schulfest am 28.06.1997 stand nach Zustimmung des Kreistages fest: die Grundschule Röhrenfurth erhält einen Anbau, was auch eine Stärkung des Schulstandortes bedeutete. An dieser Stelle sei an das besondere Engagement des 1. Kreisbeigeordneten Fleischert für unsere Schule erinnert.

Am 11.10.1997 erfolgte die offizielle Übergabe des erweiterten Schulgebäudes. Der 1. Kreisbeigeordnete Fleischert und Bürgermeister Dietzel drückten ihre Freude über die neue gelungene Ausführung der Grundschule aus.

Am 28.04.1998 beging Schulleiter Kunzendorf sein 40-jähriges Dienstjubiläum. Am 29.01.1999 beendete Herr Kunzendorf seine aktive Schulzeit. Er wurde feierlich verabschiedet. Gleichzeitig übernahm Frau Ilgen kommissarisch die Schulleitung. Frau Marställer ist seit August 1997 an unserer Schule.

Frau Schade übernahm die bisher von Herrn Kunzendorf geleitete 1. Klasse. Frau Heinz wurde nach Röhrenfurth versetzt und übernahm von Herrn Lohse, der die Schule verließ, die 2. Klasse. Nach Auslauf des befristeten Lehrauftrages von Frau Schade kam Frau Mildner durch Versetzung an unsere Schule und übernahm die 1. Klasse

Am 28. Februar 1999 wurde Frau Ilgen zur Leiterin der Grundschule Röhrenfurth ernannt.

Aufgrund der Aktivitäten der Schule zu mehr Umweltbewusstsein, einiger Projekte und der Bewerbung als „Umweltschule in Europa 2000“ übernahm der Naturschutzbund NABU eine Patenschaft für unsere Schule.

Zum 01.08.2000 wurde Frau Heinz pensioniert und Frau Meisterfeld an unsere Schule versetzt, die die 1. Klasse übernahm.

Am 22.09.2000 durfte unsere Schule als Lohn für die vielen vorbildlichen Umweltaktivitäten erstmals die große Auszeichnung „Umweltschule in Europa“ entgegennehmen. Siehe zu den Umweltaktivitäten - auch in den Folgejahren - die Ausführungen im Schlussteil.

Ende November 2000 gewann die Schule den 1. Preis im Energiesparwettbewerb des Schwalm-Eder-Kreis und erhielt hierfür DM 2.000,00.  

Am 05.02.2001 trat Herr Borrmann ins Lehrerkollegium ein. Er übernahm die 3. Klasse (Frau Marställer ließ sich auf unbestimmte Zeit beurlauben) und erteilt seitdem Sportunterricht. Frau Eitel erhielt einen Lehrauftrag für ein Jahr (Mutterschaftsvertretung Mildner) und übernahm die 1. Klasse.

Am 09.11.2001 wurde die Schule zum zweiten Mal als „Umweltschule in Europa“ ausgezeichnet. Die dritte Auszeichnung folgte am 01.11.2002.

Ebenfalls weiterhin erfolgreich war die Schule beim Energiesparwettbewerb des Schwalm-Eder-Kreises. Nach einem 8. Platz  2001 wurde 2002 Rang 2 belegt, wofür es einen Scheck über € 900,00 gab.

Der Schwalm-Eder-Kreis wurde im März 2003 im Bundesumweltamt in Berlin als Schulträger 21 ausgezeichnet. Dazu waren Vertreter von zwei Schulen mit eingeladen. Schulleiterin Doris Ilgen von der Grundschule Röhrenfurth und Studiendirektor Wolfgang Kaiser von der Theodor-Heuss-Schule Homberg waren in Berlin dabei.

Der Lehrauftrag von Frau Eitel wurde verlängert; sie unterrichtete in der Schule bis Juli 2006.

Im November 2003 erhielt die Schule zum vierten Mal die Auszeichnung „Umweltschule in Europa“. Die Auszeichnungsfeier fand erstmals in der Vierbuchenhalle statt und wurde zu einem großen Erfolg .

Im Januar 2004 gewann die Grundschule Röhrenfurth zum dritten Mal im Energiesparwettbewerb des Schwalm-Eder-Kreises. Sie belegte den 6. Platz in ihrer Gruppe und bekam einen Scheck über € 400,00.

Die Grundschule Röhrenfurth wurde in einem Gemeinschaftsprojekt zum Jahr der Bibel gemeinsam mit 1.000 Kindern von anderen Schulen aus dem näheren Schwalm-Eder-Kreisgebiet mit dem ersten Preis für eine phantasievoll gestaltete Bibel ausgezeichnet.

Am 04. November 2004 erhielt die Grundschule Röhrenfurth zum fünften Mal hintereinander die Auszeichnung  „Umweltschule in Europa“. Die Auszeichnungsfeier fand am 20. November in der Vierbuchenhalle statt. Von einem Sponsorenlauf im Rahmen dieser Veranstaltung wurde soviel Geld eingenommen, dass ein gewünschtes Spielgerät (Hängematte) von dem Erlös gekauft werden konnte.. Bürgermeister Dietzel überreichte der Schule eine Hinweistafel für den Waldlehr- und Erlebnispfad der Schule aus Mitteln der „Agenda 21“. Für 5-jähriges Engagement in Sachen Umweltschule lobte Landrat Neupärtl die Schule sehr und schenkte den Kindern eine Fahrt in den Tierpark Knüll. Bürgermeister Dietzel lud die Kinder zu einer gemeinsamen Wanderung zum Grillen im Indianerdorf im Tierpark Rose ein..

Ende Dezember 2004 kam die Nachricht, dass unsere Schule ein weiteres Mal einen guten Platz  (Rang 5, dotiert mit € 360,00) im Energiesparwettbewerb des Schwalm-Eder-Kreises belegte. Im Dezember 2005 erreichte die Schule die Mitteilung, dass im Energiesparwettbewerb Rang 8, dotiert mit €  220,00, erreicht wurde.

Die Schule bewarb sich 2006 zum 6. Mal als Umweltschule. Allerdings besteht die ehemalige Kommission der Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung nicht mehr. Vielmehr werden die Auszeichnungen jetzt vom Hessischen Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz vergeben. Sie lautet „Umweltschule – Lernen und handeln für unsere Zukunft“. Am 24.11.2006 konnte die Schule diese erneute große Auszeichnung entgegennehmen. Die entsprechende Fahne hängt seitdem voller Stolz an unserem Schulgebäude.

Nun – wie oben erwähnt – einige Beispiele von den vielen Umweltaktivitäten in den letzten Jahren.

Am 08. Februar 2001 fand ein Projekttag statt, den Frau Ilgen wie folgt beschrieb:

„Projekthelfer waren Herr Driehaus vom NABU, zwei Väter und ein Großvater. Die Schüler bauten an diesem Tag in Zweiergruppen mit einem Erwachsenen Nistkästen zusammen. Obwohl unsere Schule keinen Werkraum hat und auch das Werkzeug von den Kindern mitgebracht werden musste, haben sie in der Zeit von 8.00 – 12.30 Uhr 18 Nistkästen zusammengezimmert. Stolz hat jeder seinen Kasten handsigniert und groß „NABU – Grundschule Röhrenfurth“ darauf geschrieben.

Da nicht alle Kinder gleichzeitig werken konnten, gab es zwei weitere Stationen für Aktivitäten: Jeder stellte im Laufe des Vormittags eine Futterglocke aus einem Blumentopf her, der mit Sonnenblumenkernen und Fett gefüllt wurde. Diesen durften die Kinder dann mit nach Hause nehmen und im Garten aufhängen. So hatten sie eine gute Gelegenheit, die Vögel zu beobachten. Ein anderer Teil der Klasse war mit einem „Vogelquiz“ beschäftigt. Schwarzweiß vorgedruckte Vögel mussten bestimmt und mit Hilfe von Vorlagen möglichst naturgetreu angemalt werden.

Herr Snethlage, der zuständige Revierförster, hatte bereits eine Stelle im Wald ausgesucht, die sich gut zum Aufhängen unserer Nistkästen eignet. Am 22. Februar war es dann soweit: Nachdem jeder Kasten eine „Hausnummer“ bekommen hatte, gingen wir gemeinsam mit Herrn Driehaus und Herrn Snethlage raus ins Revier. Herr Driehaus erklärte den Kindern, warum die Kästen nummeriert sein müssen. In den folgenden Jahren müssen diese ja von der „Umweltbande“ (jeweils das 4. Schuljahr) gereinigt und kontrolliert werden. Wenn man nach den Nummern vorgeht, kann kein Kasten vergessen werden. Außerdem kann so eine Statistik geführt werden, welche Vogelarten die Kästen annehmen. Wichtig beim Aufhängen ist auch, dass die Kästen nach Osten ausgerichtet werden, damit der Wind und Regen nicht vor dem Einflugloch steht. Diese und noch viele andere wichtige Informationen von Herrn Snethlage konnten die Kinder mit auf den Heimweg nehmen.

Ein weitere Höhepunkt an diesem Tag war das Aufstellen unsere Schildes „STOPP – KEIN MÜLL IN DER NATUR“, das von zwei Mitgliedern der Umweltbande gemalt worden ist. Es wurde laminiert, auf eine Platte geklebt und an einem Pfosten befestigt. Natürlich war vom Ordnungsamt der Stadt Melsungen die Genehmigung zum  Aufstellen erteilt worden. Geeignet erschien den Kindern die Stelle, an der bei den jährlichen Sammelaktionen der meiste Müll gefunden worden ist.“

In der 1. Aprilwoche 2001 ging die 3. Klasse mit ihrem neuen Klassenlehrer, Herrn Borrmann und Herrn Snethlage, dem Revierförster, in das Breitenbachtal, wo gemeinschaftlich ein neues Projekt gestartet wurde, das wie folgt Herr Borrmann ausführlich dokumentierte:

„Eine weitere Umweltaktion wurde diesmal mit der Klasse 3 und dem Förster Snethlage durchgeführt, der mit der Schule in enger Zusammenarbeit steht. Es ging um einen Arbeitseinsatz, dessen Ort sich ca. 30 Gehminuten von der Grundschule entfernt befand. Eine Wiese mit Bachlauf (ehemalige Au) sollte renaturiert werden. Auf der Wiese wurden vor Jahren Fichten gepflanzt, um holzwirtschaftlich Gewinn zu machen. Zum jetzigen Zeitpunkt wurden diese Bäume wieder gefällt, um dort standortgemäße Erlen anzupflanzen.

Die Vorarbeiten wurden natürlich von den Waldarbeitern geleistet (das Fällen der Bäume). Die verbliebenen Äste lagen allerdings verstreut auf der jetzt kahl geschlagenen Fläche. Von diesen Ästen galt es nun von den Kindern der Klasse 3 mehrere Haufen anzulegen. Den Sinn dieser Haufen erklärte Herr Snethlage den Kindern einleitend vor dem Arbeitseinsatz. Diese Haufen sollen in Zukunft als Zufluchtmöglichkeiten für die kleineren Tiere des Waldes, wie Marder, Mäuse, Wiesel, unterschiedlichsten Vögeln oder Igel und andere Kleinlebewesen dienen.

In dem 2 ½ stündigen  Arbeitseinsatz haben die Kinder 7 mannshohe Astberge aufgetürmt. Die Kinder waren mit Eifer und Spaß bei der Sache und am Ende zwar geschlaucht, aber auch sehr stolz auf ihre nützliche Arbeit. Sie fanden es gut, wieder etwas im Sinne der Natur getan zu haben und hofften, dass einige Tiere „ihre Haufen“ schnellstens als Nistmöglichkeit oder ähnliches benutzen.“

Im Sommer 2002 gewann die Stadt Melsungen in einem Wettbewerb des NABU mit dem Titel „Nachbar Natur“ den ersten Preis für ihre vielen naturnahen Anlagen und Naturgärten. Dieser Preis bestand aus einem Nistkasten mit eingebauter Kamera und einem Fernseher. Die Stadt gab diesen Nistkasten als Leihgabe an die umliegenden Grundschulen, denen er im jährlichen Wechsel zur Verfügung steht. Als „Umweltschule in Europa“ und als Patenkind des NABU ist unsere Schule die erste, die diesen Nistkasten in Empfang nehmen durfte. Der Nistkasten hängt seit November 2002 an der Giebelseite unseres Schulgebäudes. Der Fernseher, der die Bilder aus dem Nistkasten überträgt, steht im angrenzenden Klassenraum. Die Schüler konnten bereits beobachten, dass einige Meisen den Kasten als Unterschlupf im Winter nutzten.

Seit Anfang des Jahres 2003 lief der Fernseher den ganzen Schulvormittag (außer bei Klassenarbeiten) so dass immer beobachtet werden konnte, was im Nistkasten passiert. Im März/April beobachteten wir, dass sich die ersten Meisen für unseren Nistkasten interessierten. Anfang April wurde der Nistkasten von den Vögeln „gereinigt“, indem sie nicht erwünschte Materialien aufpickten und aus dem Kasten warfen. Nun begann ein Blaumeisenpärchen mit dem Nestbau. Zu Beginn der Osterferien begannen wir täglich mit Videoaufzeichnungen, die jeden Tag eine halbe Stunde die Aktionen im Nistkasten aufnahmen. Alle Schüler und Lehrkräfte warteten gespannt auf den Tag nach den Osterferien. Am 23.04.2003  lagen 3 Eier im Nest, bis es am 30.04. insgesamt 9 waren. Nun begann die Brutphase. Am 12. und 13.05. sind alle 9 Vögel geschlüpft, werden von beiden Blaumeisen gefüttert, wobei ein Vogel immer noch viel auf  dem Nest sitzt, um die Vögel zu wärmen. Am 16.05. ist deutlich zu erkennen, dass die Vögel von Tag zu Tag wachsen. Der „Elternvogel“ sitzt nun wesentlich weniger zum Wärmen auf dem Nest, die kleinen Vögel sind schon aktiver. Tag für Tag wird gefüttert und gefüttert. Am 27.05. sind 3 kräftige und ein kleinerer Vogel erkennbar, leider liegt wieder ein toter Vogel neben dem Nest. Ende Mai, nach einem langen Wochenende mussten wir leider feststellen, dass unsere lieb gewonnenen „Haustiere“ ausgeflogen waren. Da nicht immer die Anzahl der Vögel genau zu erkennen war (manche versteckten sich gut im Nest), können wir nicht sicher sagen, ob nun 4 oder 5 Vögel ausgeflogen sind. Gut zu erkennen war, dass sich hier wirklich die Stärksten durchgesetzt haben.

Nachdem unsere Blaumeisen geschlüpft waren, konnten wir das Hessenfernsehen für dieses Projekt interessieren. Am 22. Mai reiste ein Fernsehteam vom Hessischen Rundfunk aus Kassel an und machte an unserer Schule Aufzeichnungen über die Meisenaufzucht im Nistkasten mit Kamera und ein kurzes Portät unserer „Umweltschule“. Der Beitrag wurde am 26. Mai in der  Sendung „Hessenschau“ ausgestrahlt.“

Diese vorgenannten Auszüge aus den Umweltberichten, die jeweils in  den Bewerbungen zur „Umweltschule in Europa“ enthalten waren,  geben nur einen kleinen Teil der vielfältigen Umweltaktivitäten wieder und zeigen sehr eindrucksvoll, dass auch eine kleine Schule vorbildliches leisten kann.

Bereits 1998 bestand  ein Kontakt zur Alexander-Schmorell-Schule in Kassel. Die Alexander Schmorell-Schule ist eine Einrichtung für geistig- und körperbehinderte Kinder. Das damalige 4. Schuljahr hatte eine Partnerklasse dort, mit der regelmäßig Kontakt gepflegt wurde. Diese Partnerschaft wurde 2006 mit gemeinsamen Besuchen neu belebt. Es ist eindrucksvoll wie natürlich die Kinder miteinander umgehen.

Vom 29.01. bis 02.02.2007 fand im Rahmen des Themenkreises Gesundheitserziehung eine Projektwoche „Besser essen – fitte Kinder“ statt.

In den Klassen 1 und 2 wurde das Projekt jahrgangsübergreifend durchgeführt. Der Einstieg erfolgte über das genaue Betrachten des eigenen Schulfrühstücks. Die Inhalte der Brotdosen wurden in einem Unterrichtsgespräch benannt und den Lebensmittelgruppen Obst, Gemüse und „Anderes“ zugeordnet  In diesem Zusammenhang wurde auf gesunde und weniger gesunde Lebensmittel eingegangen und festgestellt, wie häufig bestimmte Lebensmittel verzehrt werden sollten.

Die Klasse 4 hat in ihrer „langen“ Grundschulzeit bereits viele gesunde Frühstückstage erlebt und resümierte ihre Erfahrungen daraus beim Untersuchen von „Samis-Frühstücksdose“. Darin befand sich ein Salatblatt, etwas Brot, Käse, Ei, Obst Schokolade und ein Päckchen Apfelschorle. Dieses Frühstück wurde 7 Lebensmittelgruppen zugeordnet, die die Kinder in diesem Zusammenhang neu kennen lernten. Es wurde darüber gesprochen, was die einzelnen Lebensmittelgruppen in der Ernährung für eine Rolle spielen. Die Schüler lernten etwas von Kohlehydraten, Eiweiß Fett, Vitaminen, Milch und Milchprodukten und Zucker. Es wurde eine Lebensmittelpyramide erstellt und die einzelnen Lebensmittel den 7 Lebensmittelgruppen zugeordnet.

Die Kinder lernten etwas über die Leistungskurve und den Energiebedarf ihres Körpers. In einem Rollenspiel mit dem Titel „Beim Bäcker“ spielten die Kinder eine Szene, in der deutlich wurde, dass Vollkornprodukte gesünder und vitaminreicher als Weißmehlprodukte sind. Im Anschluss daran wurde gemeinsam ein Vollkornbrötchen belegt, lauf dem aus allen Lebensmittelgruppen etwas zu finden war – Kochschinken, Schnittkäse, Salat/Tomate/Gurke, Ei und etwas fettreduzierte Salatmayonnaise. Dazu konnten sich die Kinder einen Fruchtspieß selbst zusammenstellen mit Ananas, Birnen, Bananen, Mandarinen und Weintrauben. Die Begeisterung bei den Kindern war sehr groß. Insbesondere als sie ihren Fruchtspieß mehrmals bespicken durften. Als Getränk wurde Apfelschorle gereicht. Eine vertiefende Bearbeitung der Nährstoffe von den Lebensmittelgruppen zeigte, dass die Kinder bereits gut Bescheid wussten.

Höhepunkt der Projektwoche waren gemeinsam zubereitete Mahlzeiten. In der 1. und 2. Klasse wurde eine Gemüsesuppe zubereitet. Mit der Unterstützung von zwei Müttern wurden  an Gruppentischen Blumenkohl, Zwiebeln, Möhren , Kartoffeln, Lauch, Sellerie und verschiedene Kräuter, nachdem sie von den Kindern benannt wurden, geschält und geschnitten. Anschließend wurde die Suppe gemeinsam an einer langen Tafel und unter Einhaltung der am vorherigen Tag besprochenen Tischmanieren verzehrt. Viele Kinder waren zu Beginn skeptisch, was den Geschmack der Gemüsesuppe betraf. Aber die überwiegende Anzahl aß sie mit Genuss und stellte fest, dass gesundes Essen sehr lecker ist.

Sinn der Sache war unter anderem auch, Kinder erleben zu lassen, wie einfach es ist, eine gesunde Mahlzeit zuzubereiten, ohne auf ein Fertiggericht mit so genannten „Zusatzstoffen“ zurückzugreifen. Zusatzstoffe und ihre zum Teil bedenklichen Wirkungsweisen wurden in diesem Zusammenhang auf Packungen von Fertiggerichten benannt. Alle waren sich einig, dass man darauf verzichten kann, weil „frisch Selbstkochen“ auf jeden Fall gesünder ist und auch noch Spaß macht.

Der Zahnarzt besuchte die Schule mit der „Zuckerkiste“. In Kleingruppen konnten die Kinder Schätzungen über den Zuckergehalt verschiedener Lebensmittel abgeben und erfuhren viel über den Zusammenhang zwischen Zucker, gesunder Ernährung und Zahnhygiene.

Die Projektwoche endete am Freitag mit einer gemeinsamen Hallenolympiade der Klassen 1 – 4. An 26 Stationen wurden in Partnerarbeit verschiedene Übungen zur Koordination und Ausdauer durchgeführt.

Im März 2007 war Herr Brettschneider (Polizei Homberg) mit seinem „Kollegen“, dem Stofflöwen Leon, in der Schule und vermittelte den Kindern in zahlreichen Rollenspielen richtiges Verhalten in verschiedensten Situationen, in denen Kinder in Gefahr geraten könnten.

Ausgehend von den Erfahrungen der Kinder wurde zunächst eine Situation gespielt, in der ein Kind allein zu Hause ist und es an der Tür klingelt. Herr Brettschneider spielte den freundlichen Mann von den Stadtwerken, der nur mal eben die Wasseruhr ablesen wollte. In dem Rollenspiel wurde klar, dass Kinder, wenn sie erst in ein Gespräch verwickelt werden, mit großer Wahrscheinlichkeit einen Fremden in die Wohnung lassen würden. Anschließend wurde erarbeitet, wie man sich richtig verhält.

Ein weiteres Problem ist das Verhalten, wenn das Telefon in Abwesenheit der Eltern klingelt. Auch hier wurde deutlich, dass Kinder sich ausfragen lassen und dadurch gegebenenfalls in Gefahr geraten könnten. Beispiel: Jemand ruft an und täuscht vor, dass die Mutter bei einem Verkehrsunfall verletzt wurde und im Krankenhaus ist. Es sollte gleich jemand kommen, um das Kind abzuholen und zur Mutter zu bringen. Auch hier wurde im Rollenspiel richtiges Verhalten eingeübt.

Durch Rückfragen bei den Kindern ergab sich, dass bereits 90 % der 4. Klasse im Internet in den „Chatrooms“ unterwegs sind. Auch hierfür gab es wichtige Verhaltensregeln.

Sehr eindrucksvoll war auch die Situation, wenn Kinder aus einem Auto angesprochen werden. Das wurde auf dem Schulhof am Auto von Herrn Brettschneider nachgespielt. Die Kinder lernten, dass man hier einen deutlichen Abstand zum Auto halten sollte, niemals einsteigen darf und, wenn das „Bauchgefühl“ Angst meldet, schnell wegrennen soll. Falls ein Kind beobachtet, dass ein anderes Kind in ein fremdes Auto einsteigt, soll man sich Auto und Kennzeichen merken und sofort Erwachsene/Polizei benachrichtigen.

Beim Resümee der Einzelthemen kam das Gespräch auch auf körperliche/sexuelle Übergriffe auf Kinder durch vertraute Personen. Die Kinder lernten, wie sie sich in solchen Situationen verhalten sollen.

An dieser Stelle sei der Schulleiterin, Frau Ilgen, dem gesamten Lehrerkollegium und den vielen Helfern gedankt, wie Herrn Driehaus (NABU),  Herrn Snethlage (Revierförster) und Herrn Zöllner (Umweltbeauftragter der Stadt Melsungen). Röhenfurth kann jedenfalls stolz auf diese Schule sein, deren Bestehen seit 1739, also seit nunmehr 268 Jahren dokumentiert ist.

Die vorgenannten Auszüge wurden der Schulchronik entnommen, die von den Schulleitern seit 1872 ununterbrochen geführt wurde und wird.

 

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