Die Anfänge der Röhrenfurther Schule liegen im Dunkel der Vergangenheit verborgen. So ist nicht bekannt, wann hier zum erstenmal Unterricht erteilt wurde. Obwohl die ehemals adelige Dorfschaft der Herren von Röhrenfurth bereits im Jahre 1182 urkundlich erwähnt wird, stammen die ältesten bekannten Schulakten erst aus dem Jahre 1739. Regelmäßige Aufzeichnungen gibt es seit 1872, als die Einrichtung und Führung einer Chronik jeder Schule zur Pflicht gemacht wird.
Die ältesten bekannten Anstellungsurkunden benennen aus dem Jahre
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Über die Besoldung der Lehrer in früherer Zeit gibt die "Speciale Beschreibung" des "Lager-, Stück- und Steuerbuches der Dorfschaft Röhrenfurth Ambts Milsungen" des Jahres 1744 Auskunft. Dort heißt es in § 8: "Freyes Schulhauß Güther Besoldung und accidentien. Alhier ist ein freyes Schulhauß aber keine freye Schulgüther, und hat die Gemeinde zwar einen eigenen Schulmeister welchen sie von jedem Kind den Winter durch 8 Alb. vor Holz, ingl. vor die Sommerschüler 2 Alb. desgl. an accidentien alß
1 bey einer Copulation 3 Alb. 6 Hl.
2 Bey einer Leich 3 Alb. 6 HL
3 Bey einer Kind taufe 3 Alb. 6 Hl.
so dann aber müßen sie dem Schulmeister zu Schwarzenberg 2 leibe brod und 1 Alb. aus jedem Hauße geben.
Nc.: Laut höchsten allergnäd. Urtheil am 26ten November 1743 ist diese Abgabe nach Röhrenfurth bestimmt".
Das alte Schulhaus am Eingang des Kirchhofes wurde 1842 durch einen Neubau im heutigen Unterdorf ersetzt.
Zum ersten Male wird im Jahre 1822 die Anzahl der die Schule besuchenden Kinder erwähnt - 61 Schüler (28 Knaben und 33 Mädchen). 1854 sind es 81 Schüler, 1889 bereits 120. Als zur Jahrhundertwende die Schülerzahl auf 142 steigt, wird der Schulsaal zu eng. Die damalige Königliche Regierung genehmigt eine 2. Lehrstelle. Die Gemeinde kauft von dem Gastwirt Georg Nödel einen Bauplatz und errichtet ein neues Schulhaus, das im Jahre 1903 fertiggestellt wird. Die 2. Schulstelle wird am 16.10.1903 dem Schulamtsbewerber Waldemar Schneider aus Kirchberg übertragen. Die Schule hat zu dieser Zeit 146 Schüler. 1907 wird Schneider zum Militär eingezogen, seine Stelle übernimmt der Lehrer Johannes Zimmermann, der im Mai 1911 von dem Schulamtsbewerber Friedrich Scherp aus Obermöllrich abgelöst wird.
Während des 1. Weltkrieges unterrichtet Lehrer Ackermann weitgehend allein, nur bis Februar 1915 unterstützt von Lehrer Scherp, der dann eingezogen wird und am 4. 9. 1915 an den Folgen seiner in Frankreich erlittenen Verwundung stirbt. Am 1. 4. 1918 wird die 2. Lehrerstelle vorübergehend durch den kriegsbeschädigten Lehrer Johannes Flaischlen aus Mochewitz (Provinz Sachsen) besetzt.
Die Schüler werden im letzten Kriegsjahr zu vielerlei Sammlungen herangezogen. Gesammelt werden Altpapier, Knochen, Frauenhaar, Alteisen, Gummi, Korken, Tee- und Arzneikräuter, Futterreisig, Laubheu, Brennesseln und Bucheckern. Im November muß die Schule wegen einer Grippe-Epidemie (spanisches Fieber) geschlossen werden.
Am 17. 11. 1919 verstirbt Lehrer Ackermann. Ein großer Leichenzug folgt seinem Sarge; am Grabe hält der Ortsgeistliche Pfarrer Becker eine herzergreifende Rede. Am 16. 8. 1919 bekommt der Schulamtsbewerber Otto Riemenschneider die 2. Lehrerstelle übertragen. Von November 1919 bis April 1920 ist auch der Schulamtsbewerber Gustav Engelhardt aus Kassel hier tätig. Am 1. Mai 1920 tritt Lehrer Eduard Lange aus der Stadtschule Melsungen die Nachfolge des verstorbenen Lehrers Ackermann an.
Die geistliche Schulaufsicht wird aufgehoben; die Schulbezirke Melsungen und Rotenburg werden vereinigt und dem Kreisschulinspektor Schmidt in Rotenburg/F. übertragen.