Archiv Melsungen

Die Kirche zu Röhrenfurth Teil 5

1975
Im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes wurde am Dreifaltigkeitssonntag die mit einem Kostenaufwand von 35000 DM von Grund auf erneuerte Orgel wieder ihrer Bestimmung übergeben. Viel mehr als das alte Gehäuse und einige Pfeifen konnten allerdings nicht wieder verwendet werden, so daß die Gemeinde nun praktisch eine neue Orgel besitzt. Als Dank für die gelungene Arbeit überreichte Pfarrer Sippel dem Orgelbaumeister Wolfgang Böttner aus Frankenberg im Namen des Kirchenvorstandes ein Bild vom Innenraum der Kirche. Dankbar zeigte sich der Kirchenvorstand über die Spendenfreudigkeit der Röh-renfurther, die weit über die Hälfte der Kosten aufgebracht hatten.
Am 7. September feierten die Konfirmandenjahrgänge 1921 bis 1925 ihre Goldene Konfirmation. Dekan Seitz hielt Gottesdienst und Abendmahl, und am Nachmittag saß man gerne zusammen, um alte Erinnerungen auszutauschen und sich von einer Schülergruppe unter Leitung von Christa Biermann mit Singen und Gitarrenspiel unterhalten zu lassen.
Bereits am 2. März war Hartmut Sippel offiziell als Pfarrer für Röhrenfurth, Schwarzenberg und Melsungen IV von Dekan Seitz eingeführt worden.

1976
Großes Interesse wurde gezeigt bei einem Krankenpflegekurs, der unter der Leitung von Gemeindeschwester Gudrun stattfand. Sieben anstrengende Doppelstunden fanden in einer Prüfung ihren Abschluß.
Erwähnt werden muß auch die aktive Kinder- und Jugendarbeit, die von Frau Simon ins Leben gerufen und von Christa Biermann, Gabriele Hofmann, Doris Hilgenberg und Sabine Biermann fortgeführt wurde.

1977
Aufgrund der am 15. Mai stattgefundenen Kirchen wählen werden gewählt: In den Kirchenvorstand Anne Aschenbrenner, Waltraud Fitzenberger, Gerhard Heinemann, Erich Jungermann, Gisela Nadler, Kurt Rose, Heinrich SchneiderVII., Heinz Sohl, Friedrich Weber. Zu Kirchenältesten: Erna Wiese, Heinrich
Nadler (Kastenmeister) und Mathias Ebert.
Am 12. Juni begingen die Jahrgänge 1926 und 1927 das Fest ihrer Goldenen Konfirmation.
Der alljährliche Weihnachtsbasar erbrachte einen Reinerlös von 4220,00 DM.

1978
Einige Gründer des Bläserchores erhielten für ihre aktive Mitwirkung die silberne Bläser-Nadel. Besonderen Dank erhielt Uwe Steuber für seine Chorarbeit. Die Aufgaben des Posaunenchores sind vielfältig: Schulung der Neuanfänger, betagten Gemeindegliedern werden zum Geburtstag Ständchen gespielt und geistliche Abendmusiken durchgeführt.

1979
Einer alten Tradition folgend feierten die Gemeindeglieder am Ostersonntag einen bereits um 5 Uhr morgens beginnenden Abendmahls-Gottesdienst, der überraschend gut besucht war. Am 14. Oktober verabschiedet der Vorsteher der Pfarrei IV, Karl Geitz, in einem Gottesdienst den bisherigen Pfarrer Sippel, der nach 7jährigem Wirken in Röhrenfurth nun eine Gemeinde in der Nähe von Hamburg übernimmt.

1980
Ab 1. März besitzt Röhrenfurth - zusammen mit Schwarzenberg - wieder eine eigene Pfarrstelle. Als erster Pfarrer wird Harry Knuth ab 1. April die Stelle übernehmen. Im Abendmahlsgottesdienst am 16. März stellt Dekan Linz den neuen Pfarrer vor.
Dieses Jahr ist auch für die Ausgestaltung unserer Kirche bedeutsam. Vermutlich zum ersten Mal seit ihrem Bestehen erhält sie drei farbige Glasfenster. Im Gottesdienst am Sonntag, dem 30. März, verdeutlicht Pfarrer Sippel die Symbolik dieser drei Chorfenster, eine Arbeit des Malers Henk Schilling aus Mülheim/ Ruhr.

Das Mittelfenster stellt in kräftigen Farben und vielfältigen Formen den thronenden, auferstandenen Christus dar. Das rechte zeigt Johannes den Täufer, den Wegbereiter Jesu. Die Gestalt auf dem linken Fenster wird von dem Maler als „Sophia", als eine Personifizierung der göttlichen Weisheit bezeichnet. Der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Kurt Rose, dankte allen Beteiligten für ihre Bemühungen um die Verschönerung der Kirche. Ein großartiger Erfolg war auch das Gemeindefest, das die Röhrenfurther und Schwarzenberger am Sonntag, dem 6. Juli, auf dem Gelände der Schule und des Feuerwehrgerätehauses feierten. In dem gemeinsamen, von den Chören der beiden Orte und dem Posaunenchor mitgestalteten Familiengottesdienst wurden zwei Kinder bei hellem Sonnenschein getauft und in die christliche Gemeinschaft aufgenommen.
Ein Mittagessen aus der Gulaschkanone und eine reichlichgedeckte Kaffeetafel am Nachmittag unterbrachen nur für kurze Zeit das frohe Treiben dieses Tages.

1981
In einem festlichen Gottesdienst am Sonntag, dem 17. Mai, der musikalisch von der Chorvereinigung Röhrenfurth und dem Posaunenchor umrahmt wurde, führte Dekan Linz den seit einem Jahr in Röhrenfurth und Schwarzenberg tätigen Pfarrer Harry Knuth offiziell in sein Amt als Seelsorger der erneut geschaffenen Pfarrstelle mit Sitz in Röhrenfurth ein. Die zur nachmittäglichen Kaffeetafel eingeladenen Gäste übermittelten Glückwünsche und Grüße und wünschten gutes Gelingen dieser selbst gewählten und nicht immer leichten „Arbeit". Herausspringende Ereignisse dieses Jahres waren auch ein Gottesdienst am 13. September, dem Tag der Diakonie, der von Behinderten der Orthopädischen Anstalten Volmarstein (Ruhr) gestaltet wurde, und in dem die Gäste über Art und Ursache von Behinderungen und über Probleme der Kontaktfindung zu Nichtbehinderten in anschaulicher Form erzählten. Dann der Familiengottesdienst zum Erntedankfest und die Goldene Konfirmation der Jahrgänge 1929 bis 1931.

1982
Auch zu den heute mehr denn je aktuellen Themen: „Wie wird unsere Kirche missionarisch? Trau dich, ein Christ zu sein und Lebensverhältnisse und Strukturwandel in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum" nahm die Kirche Stellung. In Zusammenarbeit mit dem Beauftragten der Männerarbeit, Herrn F. Sinning, wurden diese Probleme während einer Gemeindewoche vom 25. 2. bis 2. 3. eingehend diskutiert.
In diesem Jahr feiert Röhrenfurth sein 800jähriges Bestehen, auch sind seit der Grundsteinlegung für unsere heutige Kirche schon 210 Jahre vergangen. Der Bau aus unbehauenem Buntsandstein hat einige Veränderungen, Verbesserungen und Vergrößerungen erfahren, war steinerner Zeuge vieler Schicksale in Friedens-und Kriegsjahren und ist seit Jahrhunderten doch immer dasselbe geblieben: Unsere Kirche!
Mein Wunsch für diese helle, freundliche, ansprechende kleine Kirche mit ihrer Besonderheit, den ausdrucksvollen Glasfenstern von Henk Schilling ist: Sie möge noch vielen weiteren Generationen der Ort sein, der einlädt und offensteht für alle Andachtsuchenden und zu Lob und Dank unseres Schöpfers.

Harry Knuth

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